Lisa Reuter, die seit Oktober 2022 als PostDoc am FRIBIS tätig ist, hat für ihre Dissertation in Psychologie den „Erasmus Prize for the Liberal Arts and Sciences“ i. H. v. 3.500 € erhalten, der vom University College Freiburg jährlich in zwei Kategorien vergeben wird. Ihre kumulative Doktorarbeit am Institut für Psychologie und im Exzellenzcluster „Living, Adaptive and Energy-autonomous Materials Systems“ (livMatS) trägt den Titel Bridging Over the Troubled Waters of Quantitative and Qualitative Methods: Exploring Cognitive-Affective Maps in Empirical Research.
Am Grundeinkommen interessieren Lisa Reuter vor allem Fragen der sozialen Umverteilung, sozialpolitische Narrative, Konzeptualisierungen von Mensch und Gesellschaft, die sozialökologische Transformation, Gemeingüter sowie interdisziplinäre Forschungsansätze.
Lisa Reuters Doktorarbeit: Grenzen und Möglichkeit der Methode der Cognitive Affective Maps (CAMs)
„Dr. Lisa Reuter hat in ihrer kumulativen Doktorarbeit am Institut für Psychologie und im Exzellenzcluster „Living, Adaptive and Energy-autonomous Materials Systems“ (livMatS) der Universität Freiburg die Möglichkeiten und Grenzen der von Paul Thagard entwickelten Methode der „Cognitive Affective Maps“ (CAMs) untersucht. CAMs sind Karten, die Überzeugungen in Form von visuellen Netzwerken abbilden und Bewertungen als positiv, negativ, neutral oder ambivalent erlauben. Dieser methodische Ansatz findet in der Mixed-Methods-Forschung Anwendung. In drei unterschiedlichen Fallstudien hat Reuter CAMs eingesetzt und die Ergebnisse analysiert. Hierbei verwendete sie eine Software, die es Einzelpersonen unaufwändig erlaubt, Erfahrungen und Eindrücke zu einem gegebenen Thema zu visualisieren – wodurch größere und standardisierte CAM-Datensätze möglich wurden.
Reuter untersuchte mithilfe von CAMs, ob sich kognitiv-affektive Wahrnehmungen der Coronapandemie durch regelmäßige Spaziergänge veränderten. Eine Querschnittsstudie mit Teilnehmer*innen aus Deutschland und Kanada widmete sich außerdem der empfundenen Bedrohung durch das Coronavirus. In einer dritten Studie untersuchte Reuter, wie bei der Entwicklung neuer Technologien die Nachahmung von Naturphänomenen wahrgenommen wird und kombinierte hierzu psychologische und philosophische Ansätze. Für ihre Studien kooperierte sie auch mit Partner*innen aus Politikwissenschaft und Philosophie. Reuter kommt zu dem Ergebnis, dass der computergestützte Einsatz von CAMs Brücken zwischen qualitativen und quantitativen Methoden schlagen und gerade bei interdisziplinären Arbeiten die Vorteile beider Ansätze vereinen kann.“
Quelle: Hochschul- und Wissenschaftskommunikation der Universität Freiburg