Seit der industriellen Revolution hat die technologische Innovation zu umfassenden Verlusten an Arbeitsplätzen geführt. Bis jetzt haben jedoch dieselben Technologien, die für diese Verluste verantwortlich waren, andere Arbeitsplätze geschaffen und die Verluste damit ausgeglichen. Aber wird sich dieser Trend fortsetzen?
Prof. John Davis von der California State University, Fullerton glaubt, dass dies nicht der Fall sein wird. In einem Vortrag, den er am 21. November 2023 am FRIBIS in Freiburg hielt, stellte er seine Überlegungen zur Diskussion. Seiner Ansicht nach dringen Künstliche Intelligenz und Robotik in Aufgabenfelder vor, die bisher nur Menschen vorbehalten blieben. Wie diese jüngsten Entwicklungen in Zusammenhang mit einer Ethik des privaten und öffentlichen Eigentums stehen, war Gegenstand des Vortrags von Prof. Davis. Er argumentierte, dass es in Zeiten, in denen Menschen durch die fortschreitende Automatisierung aus dem Arbeitsmarkt verdrängt würden und keine zukünftige Beschäftigung in Sicht sei, ethisch vertretbar und angemessen sein könnte, ein Grundeinkommen aus den gestiegenen Gewinnen der „Kapitalisten“ zu finanzieren. Diese Gewinne, so Prof. Davis, seien eine neue Form des öffentlichen Eigentums. Statt lediglich auf etablierte antikapitalistische Argumentationsmuster zurückzugreifen, stellte Prof. Davis seine eigenen Überlegungen in einem Gesprächsstil vor, der sich direkt auf die Rechtfertigungen der Verfechter des Status quo auseinandersetzt.
Auf den Vortrag von Prof. Davis – der vor allem deswegen nach Freiburg kam, um ökonomisches Feedback zu seinen Überlegungen zu erhalten – folgte ein lebendiger Austausch. Auch wenn es insgesamt viele Übereinstimmungen gab, wurden einige Punkte sowohl aus der Sicht der Ökonomie, der Sozialwissenschaft im Allgemeinen und der Ethik diskutiert. Wir danken Prof. Davis für seinen Vortrag und freuen uns darauf, die von ihm geplante Abhandlung zum Thema zu lesen.