In der SWR-Aktuell-Sendung vom 25. August 2023 werden zwei Menschen vorgestellt, die nur mit Mühe ihre Lebenshaltungskosten bestreiten können: Der Breisacher Klaus Endres, der drei verschiedene Minijobs angenommen hat, um sich über Wasser halten zu können, und Claudia, die an einer posttraumatischen Belastungsstörung leidet und Bürgergeld bezieht.
Klaus Endres trägt um zwei Uhr nachts Zeitungen aus, arbeitet am Baggersee als Ordnungshüter und putzt abends am Breisacher Bahnhof die öffentlichen Toiletten. Nach Abzug von Strom und Versicherungen bleiben ihm weniger als 600 € zum Leben. Trotzdem „besser als im Arbeitsamt hängen“, sagt er. „Es ist zwar wenig. Aber man kann über die Runden kommen.“ Claudia wiederum versteht Klaus Endres Haltung, denn die Stigmatisierung Langzeitarbeitsloser sei groß – ebenso wie die Furcht vor dem völligen sozialen Abstieg. Obwohl Mietzahlungen für sie laut eigener Aussage höchste Priorität besitzen, hat Claudia Angst vor einer drohenden Obdachlosigkeit. Auf die Frage, ob das Bürgergeld für sie als ehemalige Hartz-IV-B Bezieherin etwas ändere, lautet ihre Antwort, es sei „einfach nur ein anderes Wort“.
Die prekären Lebenssituationen von Klaus Endres und Claudia illustrieren, warum das Thema Grundeinkommen mittlerweile breit in der Gesellschaft diskutiert wird: Als sozialpolitische Maßnahmen sind geringfügige Beschäftigungsverhältnisse und Bürgergeld zweifellos verbesserungsfähig. Das bedingungslose Grundeinkommen stellt in diesem Zusammenhang eine Alternative dar, die Menschen aus toxischen Abhängigkeiten und prekären Lebensverhältnissen befreien könnte.
Tobias Dumschat, FRIBIS-Pressereferent und Koordinator des FRIBIS-Teams Care, wurde von SWR Aktuell als Experte interviewt: Ist das Bürgergeld lediglich alter Wein in neuen Schläuchen? Was ist von Minijobs zu halten? Und inwieweit könnte das Grundeinkommen für mehr soziale Gerechtigkeit sorgen? Simplifizierenden Antworten auf diese komplexen Fragen erteilt Tobias Dumschat eine klare Absage. Das Interview sehen Sie ab 09:56. Den vollständigen Beitrag sehen Sie ab 03:54.