Die Initiative “Hamburg testet Grundeinkommen” hat einen bedeutenden Meilenstein erreicht: Am 1. Oktober 2024 wurden 95.842 Unterschriften beim Hamburger Senat eingereicht – deutlich mehr als die erforderliche Anzahl (65.000 Unterschriften) für den ersten staatlich finanzierten Grundeinkommens-Modellversuch in Deutschland.
Wissenschaftlich begleiteter Modellversuch geplant
Der geplante dreijährige Modellversuch sieht vor, 2.000 Menschen in Hamburg ein Grundeinkommen zu gewähren. Die Teilnehmenden sollen aus repräsentativ ausgewählten Straßenzügen stammen, um die Gesamtbevölkerung möglichst gut abzubilden. Im Fokus der wissenschaftlichen Begleitung stehen die Auswirkungen auf Arbeit, soziale Beziehungen und Familienleben.
Nächste Schritte zur Umsetzung
Nach der sechswöchigen Prüfungsfrist durch die Wahlleitung könnte parallel zur Bundestagswahl am 25. September 2025 ein Volksentscheid stattfinden. Dies entspricht dem Wunsch der Bevölkerung: Eine DIW-Studie von 2019 zeigt, dass etwa 70 Prozent der Menschen in Deutschland Grundeinkommens-Pilotprojekte befürworten.
FRIBIS als wissenschaftlicher Partner
Das FRIBIS unterstützt die Expedition Grundeinkommen mit seinem Team XUBI, das sich speziell der wissenschaftlichen Begleitung von Grundeinkommens-Modellversuchen widmet. Das interdisziplinäre Team berät bei Finanzierungsfragen, der methodischen Gestaltung der Studie sowie der systematischen Erhebung und Auswertung der Forschungsdaten. Durch die Vernetzung mit internationalen Expert:innen aus Sozialwissenschaft, Ökonomie und weiteren relevanten Disziplinen stellt FRIBIS sicher, dass der Hamburger Modellversuch nach höchsten wissenschaftlichen Standards durchgeführt und evaluiert wird.
Neubesetzungen im XUBI-Team
Im XUBI-Team gab es zum Jahresbeginn 2024 wichtige personelle Veränderungen: Dr. Lisa Reuter, die bisherige Team-Koordinatorin, hat das Team verlassen. Verstärkt wird die wissenschaftliche Arbeit nun durch drei renommierte Forschende, die bereits seit 2023 in die wissenschaftlichen Aktivitäten des Teams eingebunden waren: Prof. Dr. Hanna Schwander, Inhaberin des Lehrstuhls für Politische Soziologie und Sozialpolitik an der HU Berlin, Prof. Dr. Swen Hutter, Direktor des Zentrums für Zivilgesellschaftsforschung und Lichtenberg-Professor für Politische Soziologie an der FU Berlin, sowie Dr. Bastian Becker, der als Interim Chair für Vergleichende Politikwissenschaft an der HU Berlin tätig ist.