Seit den frühen 2000er-Jahren dominiert das Thema der Geldtransferprogramme die Diskussion über die Zukunft der sozialen Sicherung. Programme, die sich auf direkte Geldtransfers konzentrieren, haben sich unter anderem auch in Lateinamerika etabliert. In der Folge entstand eine rege Debatte über die Vor- und Nachteile der Bedingtheit bzw. Unbedingtheit solcher Geldtransfers als sozialpolitischer Maßnahme.
Zwei Gemeinschaftswährungen in Brasilien: Mumbuca und Arariboia
Ein Beispiel hierfür ist das Grundeinkommensprogramm Renda Básica de Cidadania, das 2013 in der brasilianischen Gemeinde Maricá ins Leben gerufen wurde und seitdem stark gewachsen ist. Heute handelt es sich um das größte Grundeinkommensprogramm in ganz Lateinamerika. Das Programm beruht auf einer digitalen Gemeinschaftswährung namens „mumbuca“, die einen umfangeiches Tauschnetzwerk innerhalb der Gemeinde ermöglicht.
Ein ähnliches Programm namens Moeda Social Arariboia wurde 2022 in Niterói ins Leben gerufen. Das Hauptziel beider Programme liegt in der Schaffung eines sozialen Schutznetzes. Aber was bedeutet das konkret? Welche Auswirkungen haben die Maßnahmen? Wie beeinflussen die Gemeinschaftswährungen Mumbuca und Arariboia die lokale Wirtschaft? Welche Herausforderungen und Chancen ergeben sich aus den Maßnahmen? Welche Rolle spielen sie für die Ideen der Solidarökonomie?
Ziele des Workshops
Der am 3. August 2023 in Niterói stattfindende Workshop zielt darauf ab, den aktuellen Stand der Umsetzung, Bewertung und Erforschung dieser Sozialpolitiken in Maricá und Niterói zu untersuchen, einen Bezug zum Konzept des Grundeinkommens herzustellen und einen umfassenden Austausch zu ermöglichen.
Obwohl die in Maricá und Niterói umgesetzten Maßnahmen des Bargeldtransfers in lokaler Währung innovativ und wegweisend sind, weisen sie auch Gemeinsamkeiten mit ähnlichen Projekten und Experimenten auf, die weltweit, insbesondere im Globalen Norden, durchgeführt werden. Daher besteht ein weiteres Ziel dieses Workshops darin, internationalen Forschenden und politischen Entscheidungstragenden aus Europa und den USA die Möglichkeit zu geben, über ähnliche Erfahrungen in anderen Ländern zu sprechen. Gleichzeitig soll der Workshop lokalen Forschenden und politischen Entscheidungstragenden eine Bestandsaufnahme der Vorzüge und Grenzen der derzeit in Maricá und Niterói umgesetzten Maßnahmen bereitstellen.
Datum/Ort
Zeit: 3. August 2023, 09:00 Uhr – 18:00 Uhr
Ort: UFF, Gragoatá-Campus, Bloco F, R 407, Niterói, Brasilien
Sonstiges
Bitte beachten Sie, dass dieser Workshop in englischer Sprache abgehalten wird. Er wird ausschließlich offline/persönlich an dem oben genannten Ort abgehalten.
Die Organisierenden diskriminieren keine Teilnehmenden und Interessierten aufgrund von race, Hautfarbe, nationalen Herkunft, seines Geschlechts, seiner Behinderung oder seines Alters (und aller anderen denkbaren Gründe).
Klicken Sie hier für den Zeitplan (PDF).