Minijobs müssen auf dem Weg zum Grundeinkommen nicht abgeschafft werden

Müssen Minijobs als Voraussetzung für die Einführung des bedingungslosen Grundeinkommens abgeschafft werden? Der Ökonom Prof. Dr. Alexander Spermann – im WiSe 2020/21 als Gastprofessor an der GWP – beantwortet diese Frage mit einem klaren „Nein“. Bereits am 4. Dezember 2021 hatte sich Alexander Spermann mit einem Gastkommentar in der FAZ dazu geäußert, welche Rolle Minijobs im Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung zukommen. Im vorliegenden FRIBIS Policy Paper stellt er nun den Bezug zum Thema Grundeinkommen her. Entscheidend sei, dass ein bedingungsloses Grundeinkommen attraktive Transferentzugsraten benötige, damit sich Mehrarbeit lohne.

Lesen Sie hierzu mehr im aktuellen FRIBIS Policy Paper.

Mehr über Prof. Dr. Alexander Spermann
Prof. Spermann lehrt Volkswirtschaftslehre an der FOM Hochschule für Erwerbstätige in Köln und an der Universität Freiburg. Auf seinem YouTube-Kanal stellt Prof. Spermann kostenlos Erklärvideos für volkswirtschaftlich interessierte Menschen bereit – sowohl in deutscher als auch in englischer Sprache. Wer mehr über Prof. Spermann Zugang zum Thema BGE erfahren möchte, kann auf dem FRIBIS-YouTube-Kanal seinen Vortrag über das Sozialstaats-Modell des Basisgelds anschauen.

Fachschaftspreis für das Seminar “Basic Income and Social Justice“ im Social Contract Laboratory [SoCoLab] der Götz Werner Professur

Die Fachschaft Wirtschaftswissenschaften hat Prof. Bernhard Neumärker als Leister des Seminar “Basic Income and Social Justice“ im Social Contract Laboratory [SoCoLab] der Götz Werner Professur des Sommersemesters 2021 den Fachschaftspreis für sehr gute Lehre mit einem innovativen Angebot und weitreichendem Engagement verliehen.

Das SoCoLab-Seminar widmet sich seit mehreren Jahren dem Design und der Durchführung von computergestützten und Online-basierten Experiementen zum Grundeinkommen. Hintergrund ist die sozialvertragliche und ordnungsökonomische Experimentanalyse einer gesellschaftlichen Grundeinkommensordnung.

Unser Partner Expedition Grundeinkommen gewinnt den Deutschen Engagementpreis 2021

Am 2. Dezember 2021 hat die Expedition Grundeinkommen den diesjährigen Deutschen Engagementpreis verliehen bekommen. Unter wissenschaftlicher Begleitung des FRIBIS setzt sich die Expedition mithilfe von Volksbegehren dafür ein, an verschiedenen Orten deutschlandweit länderfinanzierte Modellversuche zum BGE auf den Weg zu bringen.

In diesem Video erklären Valentin Schagerl und Joy Ponader von der Expedition Grundeinkommen, was es mit ihrem Projekt auf sich hat.

Was ist der Deutsche Engagementpreis?

Der Preis möchte die Leistung von Millionen Menschen sichtbar machen und würdigen, die sich jedes Jahr in Deutschland freiwillig engagieren. Das Besondere an dem Preis ist, dass er nicht von einer Jury, sondern vom Publikum vergeben wird: Über 12.000 Menschen stimmten dieses Jahr dafür, dass die Expedition Grundeinkommen ausgezeichnet werden soll.

Was der Preis für die Grundeinkommensbewegung und das FRIBIS bedeutet

Die Vergabe des Publikumspreises an die Expedition Grundeinkommen zeigt, dass das Thema Grundeinkommen immer mehr an gesellschaftlicher Popularität gewinnt. Insbesondere das FRIBIS hat Grund, sich über die Auszeichnung der Expedition zu freuen: Seit der Gründung der Expedition Grundeinkommen im Jahr 2019 stehen wir den Aktivistinnen und Aktivisten mit wissenschaftlichem Rat und finanzieller Unterstützung tatkräftig zur Seite. Im FRIBIS-Team Expedition Grundeinkommen arbeiten Wissenschaft und Aktivismus Hand in Hand. Gemeinsam setzen wir uns dafür ein, das Grundeinkommen in Form von flächendeckenden Modellversuchen in ganz Deutschland Realität werden zu lassen.

Dr. Ana Helena Palermo Kuss ist Finalistin des deutschen Studienpreises der Körber-Stiftung (2021)

Die an der Götz Werner Professur (GWP) promovierte Ökonomin Dr. Ana Helena Palermo Kuss hat es mit ihrem Beitrag „Bedingungsloses Grundeinkommen: Ein Konzept für den Sozialstaat des 21. Jahrhunderts? Ökonomische Untersuchung möglicher Auswirkungen und Popularität“ als einzige Ökonomin unter die Finalisten des deutschen Studienpreises 2021 der Körber-Stiftung geschafft. Frau Dr. Palermo Kuss ist inzwischen am Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) tätig.

Wir haben Ana Helena Palermo Kuss gefragt, was diese Nominierung für sie selbst und für die Debatte rund um das Grundeinkommen bedeutet: „Ich bin über die Nominierung meines Forschungsbeitrages für den Deutschen Studienpreis sehr glücklich. Das zeigt, dass das Thema Grundeikommen höchste gesellschaftliche Bedeutung besitzt. Die Vereinbarkeit eines Grundeinkommens mit bestehenden Sozialsicherungssystemen ist ein Thema, das noch weiter erforscht werden muss. Ich freue mich darüber, dass das FRIBIS sich dieser Aufgabe widmet. Ob das Grundeinkommen ein Konzept für den Sozialstaat des 21. Jahrhunderts ist, hängt unmittelbar davon ab, ob die konkrete sozialpolitische Reform zur Freiheit und Selbstbestimmung der Menschen sowie zum gesellschaftlichen Wohlstand positiv beiträgt.“

Das gesamte FRIBIS-Team gratuliert ihr zu dieser großartigen Leistung und wünscht ihr alles Gute für Ihre private und berufliche Zukunft.

Weitere Informationen zu Frau Palermo Kuss finden Sie auf der Homepage des ZEW, Genaueres zum Studienpreis der Körber Stiftung finden Sie hier.

Online-Veranstaltung zum Nettogrundeinkommen: Ein Krisengrundeinkommen in Zeiten von Corona und Perspektiven nach der Pandemie

Wie funktioniert das Konzept eines Nettogrundeinkommens (NGE), das Bernhard Neumärker im Rahmen der Bundestagspetition von Susanne Wiest zum Krisengrundeinkommen (Oktober 2021) vorgestellt hat? Was lässt sich aus den Diskussionen mit den ParlamentarierInnen im Petitionsausschuss lernen, und wie ist der große Zuspruch zu bewerten, auf den die Petition in der Bevölkerung traf? Wie ließe sich das NGE in Nachkrisenzeiten in ein vollwertiges Grundeinkommen überführen, und welche Rolle könnten Umweltabgaben für die Finanzierung eines BGE spielen?

Bianca Blum und Bernhard Neumärker stellen gemeinsam mit der Petentin, Susanne Wiest, die Ergebnisse ihrer Arbeit vor und richten zugleich den Blick in die Zukunft. Moderiert wird die Veranstaltung von Enno Schmidt, die Veranstaltungssprache ist Englisch. Grundlage der Vorträge von Bernhard Neumärker und Bianca Blum sind u. a. zwei Papers, die sie im Sommer dieses Jahres publiziert haben.

Am 07. Oktober 2021 um 18 Uhr (CEST). Dauer: Ca. 90 Minuten.

Öffentliche Veranstaltung, Veranstaltungssprache: Englisch

Link zur Veranstaltung

Meeting-ID: 690 2653 5825
Kenncode: qYKP1i2M9

Mit:

Bianca Blum: Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Götz Werner Professur für Wirtschaftspolitik und Ordnungstheorie

Prof. Dr. Bernhard Neumärker: Professor für Wirtschaftspolitik (Götz Werner Professur), Direktor der Abteilung für Wirtschaftspolitik und Ordnungstheorie an der Universität Freiburg und leitender Gründungsdirektor des FRIBIS

Susanne Wiest: Grundeinkommensaktivistin und Initiatorin der Petition für ein Krisengrundeinkommen im Deutschen Bundestags (Oktober 2020)

Moderator und Dolmetscher: Enno Schmidt

 

Neue Veröffentlichung zu CO2-Bepreisung, Klimagrundeinkommen und sozialer Ungleichheit

Ein interdiziplinäres Forscherteam der Scientists For Future (S4F) hat
das Papier „CO2-Bepreisung und soziale Ungleichheit in Deutschland“ im
Journal „Momentum Quarterly“ veröffentlicht. S4F-Beiratsmitglied
Bernhard Neumärker ist dabei als Koautor aktiv geworden. Zentral für
die Grundeinkommensdiskussion ist die Interpretation und Einführung der
“Klimaprämie” als “„Klimagrundeinkommen“ sowie deren Implikatioenen für die “Klimagerechtigkeit”.

Zum Papier

Grundeinkommen und Psychologie: Interview mit Prof. Andrea Kiesel über ihre Forschung am FRIBIS

Prof. Dr. Andrea Kiesel vom Institut für Psychologie der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg ist eine der Gründungsdirektorinnen des FRIBIS. Im Gespräch mit Enno Schmidt, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Götz Werner Professur für Wirtschaftspolitik und Ordnungstheorie an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, bezieht sie Stellung zum Grundeinkommen.

Dabei erläutert Andrea Kiesel zunächst ihren Forschungsansatz zum Grundeinkommen, um dann im nächsten Schritt auf die Frage einzugehen, wie Willensfreiheit bzw. Determinismus mit dem Grundeinkommen zusammenhängen. Gegen Ende des Interviews kommt Frau Prof. Kiesel auch auf ihren persönlichen Zugang zum BGE zu sprechen.

Basic Income Earth Network (BIEN) Kongress 2021

Zwischen 18. und 21. August 2021 findet der Kongress des Basic Income Earth Networks (BIEN) statt. Im Zentrum des Kongresses steht die Frage, wie sich die Idee des Grundeinkommens realisieren lässt.

An dem englischsprachigen Kongress, der dieses Jahr virtuell über die Plattform Whova veranstaltet wird, nehmen die folgenden Mitglieder des FRIBIS und MitarbeiterInnen der Götz Werner Professur teil:

  1. August 2021
  • Valerija Korosec: UBI in Slovenia, from idea to reality. 11:45–13:05 Uhr (CEST)
  • Alexander Spermann: Basic Money plus Education Money as a partial UBI for Germany. 11:45–13:05 Uhr (CEST)
  • Enno Schmidt und Sarath Davala: Glimpses of life in the Care Economy. 13:30–14:45 Uhr (CEST)
  • Patrick Brown: Universal Basic Income As a ‘Real Peace Dividend’ for Post-Conflict Societies. 15:00–16:20 Uhr (CEST)
  • Bernhard Neumärker: The Net Basic Income: UBI in Times of Crisis. 15:00–16:20 Uhr (CEST)
  • Leon Hartmann: Universal Basic Income as a discursive space of the future. 15:00–16:20 Uhr (CEST)
  • Selvi Sachithanandam: “Idea to Reality – Basic Income in Post Conflict Sri Lanka”. 15:00–16:20 Uhr (CEST)
  • Diana Bashur: Why a Basic Income can be key to Peacebuilding. 15:00–16:20 Uhr (CEST)
  • Chloe Halpenny: #BasicIncomeBoughtMe: Mobilising basic income research using social media. 16:30–17:50 Uhr (CEST)
  • Diana Bashur: United Nations Development Programme: A roundtable on Basic Income. 18:00–19:15 Uhr (CEST)
  • Chloe Halpenny: Mobilising youth to make basic income a reality: A workshop on meaningful youth engagement in advocacy. 19:30–21:00 Uhr (CEST)
  • Julio Linares: Latin American Perspectives and Experiences. 19:30–21:00 Uhr (CEST)
  1. August 2021
  • Laura Brämswig: How to make UBI a political reality by means of direct democracy. 10:00–11:20 Uhr (CEST)
  • Rejitha Nair: Legal concerns relating to UBI in India. 10:00–11:20 Uhr (CEST)
  • Julio Linares: How has the Covid-19 pandemic affected policy-making and policy-discourse around UBI? Findings of a global survey. 10:00–11:20 Uhr (CEST)
  • Valerija Korosec: Worldwide Potential Impacts of the ‘ECI-UBI 2020/21/22. Signature Collection Campaign’ to the UBI Movement. 10:00–11:20 Uhr (CEST)
  • Malcolm Torry: Minimum Income Standards in the Basic Income debate. 10:00–11:20 Uhr (CEST)
  • Malcolm Torry: Two questions on interpretations of BIEN’s definition of Basic Income. 11:45–13:05 Uhr (CEST)
  • Bernhard Neumärker und Bianca Blum: Globalization, Inequality, Environmental Damage and the Corona Pandemic – Lessons for Economic, Environmental and Social Policy. 11:45–13:05 Uhr (CEST)
  • Marcel Franke: Envy and blame in the UBI discussion. 11:45–13:05 Uhr (CEST)
  • Sarath Davala: Two questions on interpretations of BIEN’s definition of Basic Income. 11:45–13:05 Uhr (CEST)
  • Julio Linares: The Money of Basic Income: Towards Economic Democracy. 15:00–16:20 Uhr (CEST)
  • Patrick Brown: Learning from the CPPLG: How to set up a politicians’ network to support Basic Income. 15:00–16:20 Uhr (CEST)
  • Chloe Halpenny: Moving Canada’s political needle: Reflections from grassroots activists. 15:00–16:20 Uhr (CEST)
  • Milan Wenner: The narrative of technological unemployment: should it be used in order to argue for an UBI? 16:30–17:50 Uhr (CEST)
  • Julio Linares: Have Covid politics opened up UBI politics? Building on new survey findings to develop novel approaches to the politics of UBI. 16:30–17:50 Uhr (CEST)
  • Sascha Liebermann: Political Activism and BIG: International Experiences and Perspectives. 19:30–21:00 Uhr (CEST)

Weitere Informationen zum Kongress finden Sie hier.

 

FRIBIS veröffentlicht zwei neue Paper zum Netto-Grundeinkommen

In der Reihe FRIBIS Discussion Paper Series haben Bernhard Neumärker, Bianca Blum, Burhan Yalcin und Sema Yalcin gemeinsam ein neues Paper veröffentlicht, das sowohl auf Deutsch als auch auf Englisch erscheint. Das Thema ist Die Gegenfinanzierung des Netto-Grundeinkommens in Zeiten schuldenfinanzierter Hilfsmaßnahmen während der Corona-Krise.

Darüber hinaus haben Bianca Blum und Bernhard Neumärker in der Fachzeitschrift World 2021, 2(2) ein weiteres Paper mit dem Titel Lessons from Globalization and the COVID-19 Pandemic for Economic, Environmental and Social Policy publiziert. Im Zentrum des Papers steht die Analyse der gegenwärtigen wirtschaftlichen und sozialen Krisen, die sich durch den Ausbruch der Corona-Pandemie nur zusätzlich verstärkt worden seien. Die Autoren diskutieren, inwiefern das Grundeinkommen eine unbürokratische Lösung für die sozialen und finanziellen Nöte in der gegenwärtigen Krise darstellt, und welche Rolle es vor dem Hintergrund der sozialen und ökologischen Herausforderungen in der Nachkrisenzeit spielen könnte.

Am 7. Oktober wird um 18:00 Uhr eine Zoom-Veranstaltung zum Nettogrundeinkommen stattfinden. Bianca Blum und Bernhard Neumärker werden gemeinsam mit der Bundestags-Petentin zum Krisengrundeinkommen, Susanne Wiest, sowie Enno Schmidt (Freiburger Götz Werner Professur) zu den Veröffentlichungen Stellung beziehen und von Ihren Erfahrungen mit der Bundestagspetition berichten.

Wenn Sie an der Veranstaltung teilnehmen möchten, haben Sie hier die Möglichkeit, sich in unseren Newsletter einzutragen. So erhalten Sie rechtzeitig den Veranstaltungslink und bleiben über die Entwicklungen im FRIBIS immer auf dem neuesten Stand.

Vortrag von Prof. Bernhard Neumärker: Der Weg zum BGE über ein Netto-Grundeinkommen

Was versteht man eigentlich unter einem bedingungslosen Grundeinkommen und wie lässt es sich finanzieren? Und welche Bedeutung besitzt die Corona-Krise für die Einführung eines Grundeinkommens? Zu diesen Fragen äußert sich Prof. Bernhard Neumärker in seinem Vortrag “Der zukunftsfähige Weg zu einem bedingungslosen Grundeinkommen über ein Netto-Grundeinkommen für die Corona-Pandemie”. Der Vortrag wurde am 24. März 2021 im Rahmen einer Online-Podiumsdiskussion gehalten, die von der Evangelischen Akademie Tutzing in Kooperation mit dem Evangelischen Bildungswerk Regensburg veranstaltet wurde. Weitere Informationen finden Sie hier.