Basic Income Earth Network (BIEN) Kongress 2021

Zwischen 18. und 21. August 2021 findet der Kongress des Basic Income Earth Networks (BIEN) statt. Im Zentrum des Kongresses steht die Frage, wie sich die Idee des Grundeinkommens realisieren lässt.

An dem englischsprachigen Kongress, der dieses Jahr virtuell über die Plattform Whova veranstaltet wird, nehmen die folgenden Mitglieder des FRIBIS und MitarbeiterInnen der Götz Werner Professur teil:

  1. August 2021
  • Valerija Korosec: UBI in Slovenia, from idea to reality. 11:45–13:05 Uhr (CEST)
  • Alexander Spermann: Basic Money plus Education Money as a partial UBI for Germany. 11:45–13:05 Uhr (CEST)
  • Enno Schmidt und Sarath Davala: Glimpses of life in the Care Economy. 13:30–14:45 Uhr (CEST)
  • Patrick Brown: Universal Basic Income As a ‘Real Peace Dividend’ for Post-Conflict Societies. 15:00–16:20 Uhr (CEST)
  • Bernhard Neumärker: The Net Basic Income: UBI in Times of Crisis. 15:00–16:20 Uhr (CEST)
  • Leon Hartmann: Universal Basic Income as a discursive space of the future. 15:00–16:20 Uhr (CEST)
  • Selvi Sachithanandam: “Idea to Reality – Basic Income in Post Conflict Sri Lanka”. 15:00–16:20 Uhr (CEST)
  • Diana Bashur: Why a Basic Income can be key to Peacebuilding. 15:00–16:20 Uhr (CEST)
  • Chloe Halpenny: #BasicIncomeBoughtMe: Mobilising basic income research using social media. 16:30–17:50 Uhr (CEST)
  • Diana Bashur: United Nations Development Programme: A roundtable on Basic Income. 18:00–19:15 Uhr (CEST)
  • Chloe Halpenny: Mobilising youth to make basic income a reality: A workshop on meaningful youth engagement in advocacy. 19:30–21:00 Uhr (CEST)
  • Julio Linares: Latin American Perspectives and Experiences. 19:30–21:00 Uhr (CEST)
  1. August 2021
  • Laura Brämswig: How to make UBI a political reality by means of direct democracy. 10:00–11:20 Uhr (CEST)
  • Rejitha Nair: Legal concerns relating to UBI in India. 10:00–11:20 Uhr (CEST)
  • Julio Linares: How has the Covid-19 pandemic affected policy-making and policy-discourse around UBI? Findings of a global survey. 10:00–11:20 Uhr (CEST)
  • Valerija Korosec: Worldwide Potential Impacts of the ‘ECI-UBI 2020/21/22. Signature Collection Campaign’ to the UBI Movement. 10:00–11:20 Uhr (CEST)
  • Malcolm Torry: Minimum Income Standards in the Basic Income debate. 10:00–11:20 Uhr (CEST)
  • Malcolm Torry: Two questions on interpretations of BIEN’s definition of Basic Income. 11:45–13:05 Uhr (CEST)
  • Bernhard Neumärker und Bianca Blum: Globalization, Inequality, Environmental Damage and the Corona Pandemic – Lessons for Economic, Environmental and Social Policy. 11:45–13:05 Uhr (CEST)
  • Marcel Franke: Envy and blame in the UBI discussion. 11:45–13:05 Uhr (CEST)
  • Sarath Davala: Two questions on interpretations of BIEN’s definition of Basic Income. 11:45–13:05 Uhr (CEST)
  • Julio Linares: The Money of Basic Income: Towards Economic Democracy. 15:00–16:20 Uhr (CEST)
  • Patrick Brown: Learning from the CPPLG: How to set up a politicians’ network to support Basic Income. 15:00–16:20 Uhr (CEST)
  • Chloe Halpenny: Moving Canada’s political needle: Reflections from grassroots activists. 15:00–16:20 Uhr (CEST)
  • Milan Wenner: The narrative of technological unemployment: should it be used in order to argue for an UBI? 16:30–17:50 Uhr (CEST)
  • Julio Linares: Have Covid politics opened up UBI politics? Building on new survey findings to develop novel approaches to the politics of UBI. 16:30–17:50 Uhr (CEST)
  • Sascha Liebermann: Political Activism and BIG: International Experiences and Perspectives. 19:30–21:00 Uhr (CEST)

Weitere Informationen zum Kongress finden Sie hier.

 

FRIBIS veröffentlicht zwei neue Paper zum Netto-Grundeinkommen

In der Reihe FRIBIS Discussion Paper Series haben Bernhard Neumärker, Bianca Blum, Burhan Yalcin und Sema Yalcin gemeinsam ein neues Paper veröffentlicht, das sowohl auf Deutsch als auch auf Englisch erscheint. Das Thema ist Die Gegenfinanzierung des Netto-Grundeinkommens in Zeiten schuldenfinanzierter Hilfsmaßnahmen während der Corona-Krise.

Darüber hinaus haben Bianca Blum und Bernhard Neumärker in der Fachzeitschrift World 2021, 2(2) ein weiteres Paper mit dem Titel Lessons from Globalization and the COVID-19 Pandemic for Economic, Environmental and Social Policy publiziert. Im Zentrum des Papers steht die Analyse der gegenwärtigen wirtschaftlichen und sozialen Krisen, die sich durch den Ausbruch der Corona-Pandemie nur zusätzlich verstärkt worden seien. Die Autoren diskutieren, inwiefern das Grundeinkommen eine unbürokratische Lösung für die sozialen und finanziellen Nöte in der gegenwärtigen Krise darstellt, und welche Rolle es vor dem Hintergrund der sozialen und ökologischen Herausforderungen in der Nachkrisenzeit spielen könnte.

Am 7. Oktober wird um 18:00 Uhr eine Zoom-Veranstaltung zum Nettogrundeinkommen stattfinden. Bianca Blum und Bernhard Neumärker werden gemeinsam mit der Bundestags-Petentin zum Krisengrundeinkommen, Susanne Wiest, sowie Enno Schmidt (Freiburger Götz Werner Professur) zu den Veröffentlichungen Stellung beziehen und von Ihren Erfahrungen mit der Bundestagspetition berichten.

Wenn Sie an der Veranstaltung teilnehmen möchten, haben Sie hier die Möglichkeit, sich in unseren Newsletter einzutragen. So erhalten Sie rechtzeitig den Veranstaltungslink und bleiben über die Entwicklungen im FRIBIS immer auf dem neuesten Stand.

Vortrag von Prof. Bernhard Neumärker: Der Weg zum BGE über ein Netto-Grundeinkommen

Was versteht man eigentlich unter einem bedingungslosen Grundeinkommen und wie lässt es sich finanzieren? Und welche Bedeutung besitzt die Corona-Krise für die Einführung eines Grundeinkommens? Zu diesen Fragen äußert sich Prof. Bernhard Neumärker in seinem Vortrag “Der zukunftsfähige Weg zu einem bedingungslosen Grundeinkommen über ein Netto-Grundeinkommen für die Corona-Pandemie”. Der Vortrag wurde am 24. März 2021 im Rahmen einer Online-Podiumsdiskussion gehalten, die von der Evangelischen Akademie Tutzing in Kooperation mit dem Evangelischen Bildungswerk Regensburg veranstaltet wurde. Weitere Informationen finden Sie hier.

Geoff Crocker über Post-Covid Economics

Geoff Crocker vom FRIBIS-Team ‘Financing UBI’ (FUBI) beschreibt in der Zeitschrift “Prospect” die komplexe Art und Weise, wie sich der Staat derzeit selbst Geld leiht, um die COVID-Hilfsausgaben zu finanzieren, und wie viel einfacher es wäre, wenn er das Geld konsequent und offen schuldenfrei selbst geschöpft und über ein Grundeinkommen an alle auszahlen würde – ohne Inflationsgefahr.
Tatsächlich, so Crocker, finde dies bei der Finanzierung des Lockdowns ohnehin statt, werde aber durch traditionelle orthodoxe Komplexitätskonzepte getrübt, die es ineffizient machen, sowie unnötig risikofreie Margen für die Vermittler an der Börse schaffen.

Den vollen Artikel gibt es auf der Website des Prospect Magazins.

Ausschreibung im FRIBIS Team Mikrosimulationen in Bath, England

Das Institute for Policy Research der  Bath University, England schreibt eine Stelle als Wissenschaftlicher Mitarbeiter (post-doctoral researcher) im Zusammenhang mit dem FRIBIS-Team Microsimulations aus. Ziel der Anstellung ist die Erforschung des Bedingungslosen Grundeinkommens durch Anwendung von MIkrosimulationen. Entsprechende Vorkenntnisse, beispielsweise mit dem Simulations-Framework EUROMOD werden vorausgesetzt. Die Stelle ist vorläufig auf zwei Jahre befristet, mit Möglichkeit auf Verlängerung. Zur vollen Ausschreibung kommen Sie hier.

Expedition BGE sucht Orte für Modellversuche

 

Die Expedition Grundeinkommen sucht vom 23.02. bis zum 21.03. deutschlandweit nach Städten und Gemeinden um Modellversuche zum Bedingungslosen Grundeinkommen zu starten. In allen Orten, in denen sich 1 % der Bevölkerung als interessiert anmelden, wird für diesen Ort ein Volksbegehren gestartet. Ist dieses erfolgreich, bekommt jede teilnehmende Person aus diesem Ort 3 Jahre lang ein Grundeinkommen ausbezahlt.

Mehr Informationen und den Link zum Anmeldeformular finden sich auf ihrer Homepage und Facebook-Seite.

Offizielle Pressemitteilung
Interview des Enorm-Magazins mit Gründerin Laura Brämswig

BIEN 2021 – Call for Papers

Der Basic Income Earth Network Weltkongress – BIEN Kongress 2021 – findet in diesem Jahr vom 18. Bis 21. August in Glasgow, Schottland, statt.
(Unter der Voraussetzung, dass die Maßnahmen zum Schutz vor der Pandemie es zulassen.)

Wenn Sie auf dem Kongress vor einem internationalen Fachpublikum einen Beitrag leisten möchten, reichen Sie bitte das ausgefüllte Beitragsformular bis zum 16. April 2021 ein.

Auf dem BIEN-Kongress präsentierte Beiträge können für den Basic Income Studies Preis 2021 bis zum 1. Oktober 2021 eingereicht werden.

Funding Basic Income by dept-free Sovereign Money – Vortrag von Geoff Crocker

Ankündigungstext:

Schuldenfreies, souverän verwaltetes Geld ist da. Wie kann das sein?
Weil die Covid-Krise gezeigt hat, dass es möglich ist.

Während der Covid Krise mussten viele Träger von Staatsschulden – wie Anlagenfonds, ausländische Banken und Hedge Fonds – ihre Anleihen verkaufen, um die großen Abhebungen ihrer eigenen Investoren decken zu können.

Zentralbanken wie die US-Amerikanische Fed und die Britische Bank of England mussten einschreiten und Staatsanleihen kaufen, um ihre eigenen Preise konstant und die Zinsen niedrigzu halten. In den USA wurden auf diese Weise mehr als $2 bil in Staatsanleihen gekauft, in Großbritanien £875 mrd.

Ein ungewollter Effekt dieser Käufe ist, dass Zentralbanken nun einen Großteil der Staatsschulden halten. Die Regierungen müssen natürlich Zinsen an die Zentralbanken zahlen und die Schulden einlösen, aber dass hier ein Staatsorgan Schulden bei einem anderen hat, läuft auf ein Nullsummenspiel hinaus. Es ist schuldenfreies, souverän verwaltetes Geld.

Daraus ergibt sich eine Herausforderung: warum verteilt man dieses schuldenfreie, souverän verwaltete Geld nicht direkt, um ein Gruneinkommen zu finanzieren und den Sparmaßnahmen entgegenzuwirken? Dieser Vorschlag ähnelt der Modernen Geldtheorie, unterscheidet sich aber in dem Punkt, dass das Geld erschaffen werden soll, ohne Schulden aufzunehmen.

Bedingungsloses Grundeinkommen – Auf dem Weg zu einer zukunftsfähigen Sozialen Marktwirtschaft

Prof. Dr. Bernhard Neumärker (Götz Werner Professur (GWP) für Wirtschaftspolitik und Ordnungstheorie / Freiburger Institut für Grundeinkommensstudien, FRIBIS)

Bedingungsloses Grundeinkommen.
Auf dem Weg zu einer zukunftsfähigen Sozialen Marktwirtschaft

Systeme des „Fordern und Fördern“ wie Hartz IV zeigen in zunehmendem Maße eklatante Schwächen des Sozialstaats auf. Auch wird verdeutlicht, dass sich die verschiedenen Säulen des Sozialstaats letztlich einseitig auf Erwerbsarbeit beziehen.
Neben einem neuen ordoliberalen Konzept, das insbesondere auf Zeitsouveränität statt (scheinbarer) Konsumentensouveränität beruht, wird gezeigt, dass sich auch der Begriff der (Um)Verteilung und Ungleichheit nicht starr auf Einkommens- und Vermögenspositionen beziehen darf, um zentrale Herausforderungen sozialpolitischer Zukunft hinreichend zu beleuchten und zu lösen. In diesem Kontext wird das bedingungslose Grundeinkommen als konkurrenzlose Staatsmaßnahme eingeführt,
das als einfache gesellschaftlich transparente Maßnahme Freiheits- und Gerechtigkeitsfragen in den Griff bekommen kann. Dazu zählen Fragen der Verteilung von Freizeitoptionen, Freiheit zu Kreativität und Muße, Geschlechtergerechtigkeit in der Arbeitswelt und Freiheit von Ausbeutung. Mit solchen Reformtreibern des Sozialstaats wird die politische Relevanz des Grundeinkommens für den sozialstaatlichen Wandel aufgezeigt.

Sie können den Vortrag in voller Länge über die Mediathek der Universität Freiburg sehen.