Interview mit Bernhard Neumärker zu den Freiburger Thesen in der UNIversalis-Zeitung

Im Sommer 2022 organisierte das FRIBIS eine Masterclass zum Bedingungslosen Grundeinkommen, die unter Leitung des Politologen Prof. Claus Leggewie stattfand. Als Ergebnis hielten die Teilnehmenden 10 Thesen zum Grundeinkommen fest. Nun hat die UNIversalis-Zeitung (Kulturjoker) Prof. Bernhard Neumärker zum Interview gebeten, um einige der Thesen mit ihm im Detail zu besprechen. Hier erfahren Sie mehr.

Alexander Spermann spricht auf Phoenix über Bürgergeld und Basisgeld

Der Ökonom, Arbeitsmarktforscher und Leiter des FRIBIS-Basisgeld-Teams Prof. Dr. Alexander Spermann hat am 24.11.2022 auf Phoenix ein Interview zum Bürgergeld gegeben.

Er meint, dass das Bürgergeld seinen Namen verdiene. Zwar bliebe die grundsätzliche Systematik von Hartz-IV erhalten, dennoch gäbe es auch substanzielle Neuerungen. Außerdem kommt er auf das Konzept des Basisgelds zu sprechen und erklärt die Vorteile dieses Ansatzes.

Stichwort „Bürgergeld“: Brauchen wir ein neues Menschenbild und eine neue Solidarität? Prof. Dr. Bernhard Neumärker im Interview mit Enno Schmidt

Die Einführung des Bürgergelds ist auf Kritik aus verschiedenen Lagern gestoßen. Die einen wollen darin ein verstecktes Grundeinkommen sehen, das die Anreize zur Aufnahme einer Arbeit verringere. Die anderen sehen im Begriff „Bürgergeld“ lediglich cleveres Marketing: es klinge menschlicher als „Hartz IV“, ändere aber nichts an den bestehenden sozialstaatlichen Problemen.

Im Interview mit Enno Schmidt bezieht Prof. Dr. Bernhard Neumärker Stellung zu diesem Meinungsstreit. Er erklärt, warum die gegenwärtige Debatte um das Bürgergeld einen Rückschritt im BGE-Diskurs darstellt, warum das BGE nicht nur Armen und Arbeitssuchenden helfen würde, sondern allen Menschen in Krisensituationen – und weswegen wir ein neues Menschenbild und ein anderes Solidaritätsverständnis brauchen.

Donnerstag, 01. Dezember 2022 – Abendvortrag von Prof. Dr. Michael Opielka: „Soziale Nachhaltigkeit durch Grundeinkommen? Garantismus und Ordoliberalismus aus soziologischer Perspektive“

Am Donnerstag, dem 01. Dezember 2022, hält der Soziologe Prof. Dr. Michael Opielka einen Abendvortrag zu „Soziale Nachhaltigkeit durch Grundeinkommen? Garantismus und Ordoliberalismus aus soziologischer Perspektive“.

Zeit: 18:00 – 20:00 Uhr c.t.

Ort: KG 1, HS 1015, Platz der Universität 3, 79098 Freiburg

Zur Person: Siehe persönliche Webseite.

Abstract zum Vortrag: Die Einführung eines Grundeinkommens würde die Grundlagen der Arbeitsgesellschaft des Wohlfahrtskapitalismus verändern. Sie nährt die Hoffnung auf eine sozial nachhaltige Ordnung, die mit weniger Wachstum und mehr Lebensqualität punkten kann. Sie macht aber auch Angst, dass ohne Wachstumsanreize und Erwerbsarbeitszentrierung der gesellschaftliche Zusammenhalt gefährdet wird. Im Vortrag soll dieses eminente Problem aus zwei ordnungspolitischen Perspektiven diskutiert werden, der Perspektive von Garantismus und Ordoliberalismus. Beide haben auf den ersten Blick viel gemeinsam, vor allem die Regelbasierung von Marktprozessen. Sie unterscheiden sich aber auch nicht unerheblich in Menschen- und Gesellschaftsbild. Der mögliche Beitrag des Grundeinkommens zu Sozialer Nachhaltigkeit bildet dabei eine Arena, auf der diese grundsätzlichen Fragen praktisch werden und damit einen notwendigen Diskurs anregen können.

Breite Diskussion anlässlich des Artikels von Dirk Farke zum Grundeinkommen

In seinem Artikel für das Online-Magazin Telepolis erklärt Dirk Farke, warum der das BGE für einen richtigen Ansatz innerhalb der falschen Krisenökonomie hält. Dabei äußert er sich auch zu den 10 Freiburger Thesen zum Grundeinkommen, die das FRIBIS gemeinsam mit dem Politologen Claus Leggewie entwickelt hat. Mit über 200 Beiträgen in der Kommentarsektion löste der Artikel eine rege Debatte aus.

Sammelband zur FRIBIS-Jahrestagung 2021 erscheint: Financial Issues of a Universal Basic Income (UBI)

2021 fand in Freiburg die erste FRIBIS-Jahrestagung statt, die sich dem Thema „Financial Issues of a Universal Basic Income“ widmete. Nun ist der englischsprachige Sammelband im LIT Verlag Berlin erschienen, den Bernhard Neumärker gemeinsam mit Jessica Schulz herausgibt.

Klappentext: “The first annual FRIBIS conference in October 2021 aimed to take into account the growing economic interest in financial issues in basic income research. After all, research on Unconditional Basic Income is significantly influenced by this development of monetary policy issues and, in turn, contributes just as influentially to the discussion. In addition to the economically focused main sessions, the two-day conference also included parallel sessions of other FRIBIS teams, in which prominent guests of the basic income discourse presented and discussed together with the interdisciplinary and international teams and members of FRIBIS.”

Bibliografische Infos:

  • ISBN: 978-3-643-91512-2
  • Seiten: 344
  • Bindung: Broschiert
  • Preis (Print): 19,90
  • Preis E-Book Download: 14,90

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Über den Herausgeber und die Herausgeberin

Bernhard Neumärker ist Direktor und Lehrstuhlinhaber der Götz-Werner-Professur für Wirtschaftspolitik und Ordnungstheorie und leitender Gründungsdirektor des FRIBIS.

Jessica Schulz promoviert am FRIBIS in den Erziehungswissenschaften und ist als Mitarbeiterin für das Publikationsmanagement zuständig.

Dienstag, 15. November 2022 – Abendvortrag von Dr. Manuel Franzmann: „Das BGE als Demokratisierung der sozialstrukturellen Verfügbarkeit von (bildender) Muße“

Am Dienstag, dem 15. November 2022, hält der Sozialwissenschaftler Dr. Manuel Franzmann einen Abendvortrag zu „Das bedingungslose Grundeinkommen als Demokratisierung der sozialstrukturellen Verfügbarkeit von (bildender) Muße“.

Zeit: 18:00 – 20:00 Uhr c.t.

Ort: KG 1, HS 1015, Platz der Universität 3, 79098 Freiburg

Zur Person: Siehe persönliche Webseite: https://www.manuelfranzmann.de/

Abstract zum Vortrag: Es gibt zahlreiche Charakterisierungen des BGEs (manche mit empirischem Teil, andere nicht). Die meisten beziehen sich auf einen bestimmten gesellschaftlichen Problemkomplex und versuchen zu bestimmen, was es diesbezüglich bedeuten würde. Über die Jahre ist so ein großer Reichtum an Aspekten deutlich geworden, der den universalistischen Charakter des BGEs hat anschaulich werden lassen. Dieser resultiert aus den Autonomiegewinnen, die es Individuen in unterschiedlichsten Lebenskonstellationen und -situationen verschaffen würde (nichts hat einen universalistischeren Charakter als Autonomie). Um diesen Kern des BGEs sozialwissenschaftlich-theoretisch näher zu bestimmen, reicht der Autonomiebegriff nicht aus. Dafür ist er zu abstrakt. Ebenso wenig eine Bestimmung ex negativo, wie sie in der Aussage zu finden ist, ein BGE verschaffe „die Möglichkeit, Nein zu sagen“ (zu ausbeuterischen Formen von Erwerbsarbeit, generell zu einschränkenden Sozialbeziehungen). Kandidat für eine angemessene positive Bestimmung ist der Mußebegriff, mit dem sich formulieren lässt, dass ein BGE auf eine Demokratisierung der sozialstrukturellen Verfügbarkeit von Muße hinausliefe. Muße ist die zentrale Ausgangsbedingung für genuine Bildungsprozesse im Sinne von Wilhelm von Humboldt, der im Zuge der Bologna-Reformen bezeichnenderweise weitgehend in Vergessenheit geraten ist und durch intellektuell wie empirisch ausgesprochen flache, meist aus der Psychologie gelieferte Lern- und Kompetenztheorien ersetzt worden ist. Die Demokratisierung der Verfügbarkeit von Muße würde Individuen genuine Bildung über die gesamte Lebensspanne ermöglichen, was vor dem Hintergrund des dynamisierten Strukturwandels eine besondere Relevanz erhält. Allerdings hängt hier viel davon ab, wie man den Mußebegriff sozialwissenschaftlich versteht. Grenzt man ihn von kontemplativer Reflexivität, Entspannungspraktiken u.ä. nicht deutlich ab, wird er analytisch wertlos und sind Missverständnisse vorprogrammiert.

[VIDEO] Vortrag von Claus Leggewie: „Grundeinkommen im Kontext: Perspektiven von André Gorz“

In seinem Vortrag „Grundeinkommen im Kontext: Perspektiven von André Gorz“ geht Prof. Claus Leggewie auf die gedankliche Entwicklung des Philosophen André Gorz ein, der in der Spätphase seines Denkens ein Bedingungsloses Grundeinkommen forderte. Prof. Leggewie kontextualisiert Gorz‘ Überlegungen, indem er auf Vordenker des BGE eingeht, das intellektuelle Umfeld André Gorz‘ schildert und aktuelle Bezüge zum Grundeinkommen herstellt. In der Fragenrunde, die an den Vortrag anschließt, werden Zukunftsperspektiven angesprochen und einzelne Aspekte aus dem Vortrag in Hinblick auf unsere Gegenwart vertieft.

Dieser Vortrag vom 19. Juli 2022 ist Teil der FRIBIS Lecture Series. Er war zugleich die Auftaktveranstaltung zur FRIBIS Masterclass – einem mehrtägigen Workshop, in dem Mitglieder des FRIBIS gemeinsam mit Claus Leggewie Fragen des Grundeinkommens diskutierten.

Der Film vom Vortrag wurde von Enno Schmidt hergestellt.

Dienstag, 25. Oktober 2022 – Abendvortrag von Prof. Dr. André Presse: „Grundeinkommen – Idee, Prämissen & Realisierungsmöglichkeiten in Deutschland und weltweit“ (18–20 Uhr)

Am Dienstag, dem 25. Oktober 2022, hält der Wirtschaftswissenschaftler und GWP-Gastwissenschaftler Prof. Dr. André Presse einen Abendvortrag zu „Grundeinkommen – Idee, Prämissen & Realisierungsmöglichkeiten in Deutschland und weltweit“.

Zeit: 18:00 – 20:00 Uhr c.t.

Ort: KG 3, HS 3043, Platz der Universität 3, 79098 Freiburg

Abstract zum Vortrag: Das Grundeinkommen beschäftigt als auf den ersten Blick sozialutopische Idee immer mehr Menschen, nicht erst seit dem Beginn des rasanten Anstiegs der Preise für Energie. Hierbei findet es glühende Befürworter und erbitterte Gegner. In wirtschaftswissenschaftlicher Sicht stellt sich unter anderem die Frage, ob und welche gesamtwirtschaftlichen Voraussetzungen für ein bedingungsloses Grundeinkommen existieren und wie es finanziert werden kann. Für ein Grundeinkommen in Deutschland wären beispielsweise andere Maßstäbe für die Höhe und Finanzierung, etwa über eine Konsumbesteuerung, anzusetzen als für eine Implementierung, etwa aus den Einnahmen weltweit versteigerter Emissionsrechte. Der Vortrag befasst sich mit diesen und weiteren Fragen und leuchtet Antwortmöglichkeiten hierfür aus.

Zur Person: Siehe persönliche Webseite: http://www.andrepresse.de/Home