Care & Gender – Potentials & Risks of UBI

Auf der FRIBIS Jahrestagung 2023 vom 09. – 11. Oktober stehen Care & Gender als elementare Dimensionen menschlicher Gesellschaften im Fokus. Sie widmet sich Untersuchungen, Ansätzen und den möglichen Wechselwirkungen von Care & Gender im Licht des Bedingungslosen Grundeinkommens (BGE). Dabei haben Care & Gender zwar inhaltliche Überschneidungspunkte, doch weisen sie Eigenheiten und Besonderheiten auf, die auch eine getrennte Betrachtung notwendig machen. Das FRIBIS freut sich daher insbesondere über Beiträge zu den Themen Care, Gender und Care & Gender.

Care: Potentials & Risks of UBI

Care, die Vielfalt formeller und informeller Sorge-Tätigkeiten, stellt die mikro-, meso- und makrosystemische Voraussetzung, Bedingung und Grundlage für jede funktio­nierende menschliche Gesellschaft und ihre Wirtschaftssysteme dar. Trotz dieser fundamentalen Bedeutung ist Care in der öffentlichen Debatte weitgehend marginalisiert, obwohl sie von Sorge- und Versorgungslücken („Care-Gaps“) geprägt ist. Welche Potenziale und welche Risiken birgt ein BGE für Care? Und welche Rolle spielt Care in der Grundeinkommensdebatte? Thematische Anregungen können hier zum Beispiel sein:

  • Welche persönlichen Voraussetzungen und institutionellen Rahmenbedingungen ermöglichen es, Sorge- und Versorgungslücken zu schließen und Care in Zukunft zu gestalten? Welchen Stellenwert kann ein BGE dabei einnehmen?
  • Welche Rolle können Care-, Gender- & Grundeinkommens-Diskurse für sozialökologische Transformationen spielen?

Gender: Potentials & Risks of UBI

Wenn wir aus feministischer Perspektive nach Ideen und Formen eines BGEs fragen, sprechen wir die Perspektiven all derer an, die sozial benachteiligt sind und/oder nicht die vorgegebene Rolle erfüllen, die ihnen eine männlich-dominiert organisierte Wirtschaft und Gesellschaft zuweist. Ziel ist es, das Grundeinkommen aus einer geschlechtergerechten Position heraus zu diskutieren, die alle Formen der Unterdrückung einschließt, d. h. Klasse, race, Behinderung und sexuelle Orientierung. Während es in der feministischen Literatur bereits Debatten zum Bedingungslosen Grundeinkommen gibt, welche sich vor allem mit der Frage befassen, ob dieses Frauen befreit oder sie noch mehr dazu bringt, unbezahlte Care-Arbeit zu leisten, sind feministische Stimmen im BGE-Diskurs noch unterrepräsentiert. Diskurse des BGEs und der Gleichstellung der Geschlechter sind nicht nur eng miteinander verknüpft, sie sind vielmehr in einer gemeinsamen Idee für ein Leben ohne Armut und in echter Freiheit miteinander verwoben. Dementsprechend muss die Gestaltung und Neuorganisation der Gesellschaft durch die Einführung eines BGEs feministisches, wirtschaftliches und politisches Denken beinhalten. Thematische Anregungen können hier zum Beispiel sein:

  • Wie stehen Produktion und Reproduktion im Verhältnis? Wie würde ein BGE dieses Verhältnis beeinflussen oder verändern?
  • Inwieweit sind Wirtschafts-/Gesellschaftstheorie und BGE männlich dominierte Diskurse? Wessen Perspektiven und welche Aspekte werden bisher in der BGE-Debatte vergessen und welchen Beitrag leisten diese zur Diskussion? Wie verändern sie potenziell den BGE-Diskurs?

Anmeldung zur Tagung als Gasthörer:in

Wir würden uns sehr freuen, Sie auf der FRIBIS-Jahrestagung begrüßen zu dürfen. Anmeldungen sind bald möglich. Sie erfolgen über die dann erstellte Veranstaltungsseite auf der FRIBIS Homepage.

Allgemeine Hinweise

Das FRIBIS ist ein universitäres Institut, das Wissenschaftler*innen und zivilgesellschaftliche Akteur*innen zum Grundeinkommen systematisch zusammenführt, um gesellschaftliche Bottom-Up-Beweggründe und wissenschaftliche Top-Down-Expertise zum Grundeinkommen gegenseitig abzugleichen und in den politischen Diskurs zu befördern. Entsprechend richtet sich die FRIBIS-Jahrestagung an beide Zielgruppen. Die Tagung besteht aus einem Kerntagungsteil mit Keynotes, Plenary Sessions, Kerntagungspanels und Präsentationen der entsprechenden Kern-FRIBIS-Teams zu einem aktuellen und zentralen Thema der Grundeinkommensdiskussion und einem offenen Tagungsteil. Zu beiden Teilen können sowohl Abstracts als auch vollständige Texte eingereicht werden. Eine Mitgliedschaft im FRIBIS ist hierzu nicht nötig.

Beiträge von (Nachwuchs-)Wissenschaftler*innen und Aktivist*innen aller Gender, Orte und Kulturen sind herzlich willkommen. Abstracts und Manuskripte zum offenen Tagungsteil können zu allen Grundeinkommensthemen als Einzelpapiere, als organisierte Sessions (Workshop, Roundtable) oder für Posterpräsentationen eingereicht werden. In den Parallel Sessions der offenen Tagung präsentieren sich außerdem diejenigen FRIBIS-Teams, die nicht zum Kerntagungsteil gehören. Jede*r Tagungsteilnehmer*in kann Beiträge zu maximal zwei Kategorien (Vortrag, Diskutant*in, Workshop- bzw. Roundtable-Organisation, Poster) vorschlagen; eine doppelte Funktion in der gleichen Kategorie ist ausgeschlossen. Schicken Sie bitte Ihr ausgefülltes Formular mit den erforderlichen Informationen an das FRIBIS-Konferenzteam [conference@fribis.uni-freiburg.de]. Weitere Informationen zu den einzelnen Formaten und Themenblöcken sind auf der Homepage des FRIBIS zu finden. Deadline für Einreichungen: 30.06.2023. Die Einreichungen werden von einer Programmkommission ausgewählt. Mit einer Entscheidung der Kommission kann zeitnah gerechnet werden.