Universal Basic Income Liechtenstein
Die Bevölkerung im Fürstentum Liechtenstein ist, wie in den meisten postindustriellen Ländern, derzeit mit vier sozialen Fragen konfrontiert: Finanzierung der Altersvorsorge, steigende Gesundheitskosten, unbezahlte Familienarbeit und Klimaschutz. Wir untersuchen, ob und wie ein bedingungsloses Grundeinkommen (BGE) eine politische Option zur Umsetzung eines nachhaltigen Wohlfahrtsinstruments sein könnte.
Die Idee eines Grundeinkommens ist nicht neu. Es reicht weit zurück und hat Befürworter in verschiedenen akademischen Kreisen und im gesamten politischen Spektrum, was Atkinson (1995) als “rainbow coalition” bezeichnet. So stammt von Meade (1935, 1990) die Idee der Sozialdividende, bei der der Staat als wirtschaftlicher Eigentümer des Vermögens des Landes betrachtet wird, so dass er die Erträge aus diesem Landesvermögen an jeden Bürger in Form einer Sozialdividende umverteilen sollte. Diese Idee wurde von Rhys-Williams (1943) und Friedman (1962, 1968) in Form einer negativen Einkommensteuer (NIT) aufgegriffen.
Neben existenzsichernden Konzepten wurden auch Entwürfe für partielle Grundeinkommen entwickelt, welche – wie beispielsweise in Bezug auf Pflege – darauf abzielen, die Arbeit von Pflegekräften anzuerkennen und zu entschädigen und ihnen finanzielle Unterstützung und Stabilität zu bieten. In Liechtenstein wurden bereits einige Elemente implementiert, so bspw. eine Form der universellen Pflegebeihilfe, wie bei der Liechtensteinischen Pflegeversicherung, oder zeitbasierte Währungen für Betreuungsarbeit, wie dem Zeitpolster.
Wir erforschen, wie solche Konzepte implementiert und finanziert werden können und welche Wirkungen sie entfalten, wobei Mikrosimulationsmodelle als Ausgangspunkt dienen.
Research Team
hat Volkswirtschaftslehre an der Universität Potsdam studiert und sich dort promoviert. Sie entwickelt Mikrosimulationsmodelle und erforscht hiermit das Zusammenwirken von direkter und indirekter Besteuerung mit einem Fokus auf Verhaltensanpassungen, Arbeitsanreizen und Anreizen zu einem nachhaltigeren Konsumverhalten. Für das FRIBIS-Team UBILI analysiert sie, welche sozialpolitischen und umweltökonomischen Implikationen die Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens in der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein hätte.
Dr. Hartmut Hübner
School of Management, University of Salford, Großbritannien 2003 – 2006 Promotionsstudium
Dissertation: “The Communicating Company – Towards an alternative theory of corporate communications”
Hübner Management GmbH, Vaduz – Geschäftsführer
PAUL–Organizational Development, München – Partner
Siemens AG, Financial Services Division, München, 02/1999 – 12/2019 Vice President Communications
Deutsche Börse AG, Frankfurt, 10/1995 – 01/1999 Manager Public Relations
Lebt in Vaduz, Liechtenstein
Dr. Elisa Streuli
Dozentin und Beraterin in der Managementbildung mit Schwerpunkt Konfliktmanagement und -beratung an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften
Dr. phil. Soziologin, Studium der Soziologie, Volkswirtschaftslehre, Germanistik und Sport an den Universitäten Zürich und Basel. “Mediation und Kulturelle Vielfalt”, EB Zürich/inmedio Berlin.
Professorin an der FHNW und Lehrbeauftragte an der Universität Basel sowie mehrjährige Erfahrung in Fach- und Führungsfunktionen in Grossfirmen, KMU und öffentlicher Verwaltung.
Konfliktmanagement und -beratung, soziale Ungleichheit, Leadership, Diversität.
Lebt in Zürich, Schweiz
FRIBIS Team Koordinator
Patrick Oschwald
hat Volkswirtschaftslehre an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg studiert, ist Koordinator des Teams „Universal Basic Income Liechtenstein“ (UBILI) und Doktorand am FRIBIS. Seine Forschungsschwerpunkte liegen auf den fiskalischen und distributiven Auswirkungen eines Grundeinkommens, sowie den Auswirkungen auf das Arbeitsangebot, welche mittels Mikrosimulationsmodellen untersucht werden.
Kontakt: patrick.oschwald@fribis.uni-freiburg.de
Transfer Team
Markus Härtl
Vorstandsmitglied im Verein Nationale Kampagne BGE Schweiz, aktiv bei BGE-Rheintal Mitbegründer der deutsche Ein-Themen-Partei «Bündnis Grundeinkommen» (stv. Bayer. Landesvorsitzender und Bundesvorstands-Mitglied), Präsident des WLF – Forum für wirtschafts- und gesellschaftspolitische Zukunftsfragen Werdenberg-Liechtenstein, Mitbegründer und Co-Leitung der ARGE LIBIC, Vorstandsmitglied der «Idee Suisse – Schweizerische Gesellschaft für Ideen- und Innovationsmanagement».
Kandidat für die Deutsche Bundestagswahl, die Europawahl und für die Schweizer Nationalratswahl.
Referent für das BGE im deutschsprachigen Raum. Veröffentlichung verschiedener BGE-Publikationen.
Lebt in Werdenberg, Schweiz
Wolfgang Jenne
Dipl. Ing. Maschinenbau FH.
Aktiv in und bei: BGE-Rheintal (Mitglied), WLF – Forum für wirtschafts- und gesellschaftspolitische Zukunftsfragen Werdenberg-Liechtenstein (Vorstandsmitglied), ARGE LIBIC (Mitglied).
Lebt in Triesenberg, Liechtenstein
Associate / external Team-Member
Dr. Rudolf Schär
Promotion an der ETH Zürich in Infrarot- und Raman-Spektroskopie, Schweiz, Postdoctoral Research an der Purdue University, West Lafayette, Indiana, USA.
1979-1999 Forschungsprojekte und leitende Positionen in den Chemiekonzernen Ciba-Geigy und Novartis in Basel, Schweiz.
Informatik-Sicherheitsbeauftragter bei der globalen Bank UBS in Zürich, Qualitätsmanagement bei Swiss Exchange und dem Pharma-Unternehmen Cilag, Schweiz.
2006-2009 Lehraufträge an der Zürcher Hochschule Winterthur (ZHW) und der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW), Wädenswil, Life Sciences.
2011-2018 Mitwirkung in der Volksinitiative für ein bedingungsloses Grundeinkommen (Volksabstimmung 2016) und Engagement für die Vollgeld-Initiative (Volksabstimmung 2018) für die Schweiz.
Mitglied in der Gesellschaft Schweiz-Palästina und dem Swiss-Palestine-Network, Organisator des Cafe Palestine und Begleitung einer Maturaarbeit zur Zukunft Palästinensischer Jugendlicher.