WEF_FABI

Erforschung des BGE in seiner Schutzfunktion gegenüber ökologischer und sozialer Vulnerabilität
Das Water-Energy-Food Nexus & Foreign Aid Basic Income Team (WEF_FABI) geht der Frage nach, inwiefern die Einführung eines BGE dazu beitragen kann, die Resilienz sozialer und ökologischer Systeme in Entwicklungsländern zu stärken. Es soll untersucht werden, wie Gemeinden, die etwa von Landraub („Land Grabbing“) und Klimaschäden (Abholzung, Ressourcenausbeutung) bedroht sind, durch ein BGE vor ökologischer und sozialer Vulnerabilität geschützt werden können. Das Ziel ist demnach, die Zusammenhänge zwischen dem WEF-Nexus und dem BGE besser zu verstehen.

Das BGE als Instrument der Entwicklungshilfe
Gemeinden sollen durch die Einführung eines BGE derart resilient werden, dass sie ihr Grundeinkommen langfristig nicht mehr fremdfinanzieren lassen müssen (FABI), sondern aus eigenen Steuerbemessungsgrundlagen ausstatten können (eigenfinanziertes BGE). FABI (vgl. Bernhard Neumärkers Konzept des „Foreign Aid Basic Income“) wirkt dann wie eine Cash-orientierte Entwicklungshilfe. Es soll daher untersucht werden, inwiefern ein Grundeinkommen als effektives Instrument der Entwicklungshilfe eingesetzt werden kann und welche Anforderungen ein solcher Anwendungskontext an einen Grundeinkommensmechanismus stellt.

Anschubfinanzierung für WEF_FABI durch FRIAS-Exzellenzinitiative
WEF_FABI erhielt eine Anschubfinanzierung aus dem FRIAS (Freiburg Institute for Advanced Studies), das u. a. die Spitzenforschung an der Universität Freiburg fördern und internationalisieren soll.

Seit 2023 ist das Team ein gemeinsames Projekt der Universität von Namibia (UNAM) und FRIBIS / Universität Freiburg.

Research Team

Prof. Dr. Bernhard Neumärker
ist Leiter des FRIBIS, Götz Werner Professor für Wirtschaftspolitik und Direktor der Abteilung für Wirtschaftspolitik und Ordnungstheorie an der Universität Freiburg. Er beschäftigt sich seit vielen Jahren aus ordnungspolitischer Perspektive mit Fragen sozialer Gerechtigkeit, gesellschaftlicher Konflikte und staatlicher Reformbereitschaft. Seit einiger Zeit wendet er seine von diesen Fragestellungen ausgehenden Konzepte des „Neuen Ordoliberalismus“ (auch „Progressive Ordoliberalism“ genannt) und der „Sozialen Nachhaltigkeit“ auf das bedingungslose Grundeinkommen an. Sein Beitrag zum Water-Energy-Food [WEF] und Foreign-Aid-Basic-Income [FABI] Team besteht darin, ökologische Nachhaltigkeit und soziale Nachhaltigkeit durch die Umsetzung eines gerechten, nachhaltigen und widerstandsfähigen sozialen Entwicklungsvertrags zu verbinden. Zu diesem Zweck werden er und sein Team Experimente mit sozialen FABI-Verträgen in Namibia untersuchen. Das Hauptziel besteht darin, eine geeignete Governance-Struktur für FABI zu finden.

Prof. Dr. Michael Jacobson
ist Professor für Waldressourcen im Fachbereich für Ökosystemwissenschaften und -management an der Penn State University (USA). Er führt Lehr-, Beratungs- und Forschungsprogramme durch, die auf eine nachhaltige Bewirtschaftung von Wäldern und anderen natürlichen Ressourcen abzielen. Zu seinen Hauptaktivitäten und Interessen gehören Forstwirtschaft und Finanzen, Agroforstwirtschaft, Bioenergie und der Zusammenhang zwischen Wasser, Energie und Lebensmitteln. Er ist international stark engagiert und lehrt Forstwirtschaft, internationale Forstwirtschaft und Agroforstwirtschaft.

Dr. Adalbertus F. Kamanzi
wurde im September 1970 in Bukoba, Tansania, geboren. Er hat einen BA in Ethics and Development Studies (2000) und einen MA in Development Studies (2001), beide von der Uganda Martyrs University, Nkozi, Uganda. Er promovierte in Development Studies an der Radboud Universität, Nijmegen, Niederlande (2007). Er hat als Forscher und Dozent an der Uganda Martyrs University, der University of Dodoma und als leitender Forscher am Institute of Rural Development Planning sowie als Gastprofessor und außerordentlicher Professor an der Nexus International University gearbeitet. Derzeit ist er Koordinator des MA-Programms für Entwicklungsstudien am Oshakati Campus der Universität von Namibia. Zu seinen Forschungsinteressen und Veröffentlichungen gehören Geschlechterfragen, E-Technologien für die Entwicklung, Dekolonialität, Ubuntu und Führungskreativität. Er verwendet sowohl qualitative als auch quantitative Ansätze. Als Sozialanthropologe befindet er sich in guter wissenschaftlicher Gesellschaft mit Wirtschaftswissenschaftlern. Im Laufe der Zeit hat er eine Leidenschaft für das Schreiben von Motivationsbüchern entwickelt, da er der Meinung ist, dass Demotivation die Förderung des Lebensunterhalts der Menschen beeinträchtigt.

Dr. Lukas Matati Josua
ist Senior Lecturer in der Abteilung für Hochschulbildung und lebenslanges Lernen an der Universität von Namibia (Namibia). Er leitet das Postgraduierten-Diplom in Hochschulbildung (PDHE). Sein Interesse gilt der sozialen Gerechtigkeit und der integrativen Entwicklung, während seine Forschungsinteressen Fragen der Lehre, der Bewertung, des Lernens, der Lehrplanentwicklung, der Qualitätssicherung, der Betreuung von Studierenden, des Einsatzes von Technologie im Hochschulbereich, des Bildungsmanagements und der Führung sowie der Entkolonialisierung des Hochschulbereichs umfassen.

Hedvig Mendonca
ist Doktorandin an der Cape Peninsula University of Technology und Dozentin im Fachbereich Informatik an der Universität von Namibia. Sie ist spezialisiert auf Informationssysteme, Wirtschaftsinformatik und Service Design. Ihre derzeitige Studie befasst sich mit Technologien, die einen gerechten Zugang zu Dienstleistungen des Justizsystems in ländlichen Gebieten ermöglichen. Zu ihren Forschungsinteressen gehören E-Technologien für die Entwicklung, Service Design, mobile Technologie, Gesundheitsinformatik, Genderfragen, HCI und UX, wobei sie sowohl qualitative als auch quantitative Ansätze verwendet. Sie ist auch sehr daran interessiert, junge Menschen mit Fähigkeiten zur Selbstführung auszustatten, um einen gesellschaftlichen Wandel zu bewirken.

FRIBIS Team Koordinator

Tobias Jäger
hat Volkswirtschaftslehre an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg studiert . In seiner Dissertation untersucht er das Grundeinkommen in Entwicklungsländern und beschäftigt sich aus konfliktökonomischer Perspektive mit der Frage, welche Auswirkungen die Einführung eines Grundeinkommens in Entwicklungsländern haben könnte.
Lebt in Freiburg i.Br.

Kontakt: tobias.jaeger@fribis.uni-freiburg.de

Transfer Team

Rejitha Nair
ist Anwältin, Wissenschaftlerin und Menschenrechtslehrerin aus Gujarat (Indien). Sie ist Doktorandin an der National Academy of Legal Studies and Research (NALSAR) an der University of Law (Hyderabad). Seit über sechs Jahren arbeitet sie als Assistenzprofessorin für Menschenrechte und Rechtstheorie an der Nirma University (Ahmedabad). Ihr Interesse gilt der Beziehung zwischen Rechtsinstitutionen und Armut, wobei sie sich primär auf Sozialhilfegesetze und Grundstücksrecht konzentriert. In ihrer Dissertation untersucht sie, ob das Recht und die Verfahren, die den technologiegestützten direkten Transfer von Sozialleistungen in Indien regeln, Instrumente zur Stärkung der Selbstbestimmung oder zur Ausgrenzung sind.

Sarath Davala
ist Vorsitzender von BIEN (Basic Income Earth Network) und Koordinator des indischen Netzwerks für Grundeinkommen (INBI). Er gehört zu den Autoren von Basic Income: Eine transformative Politik für Indien. Zwischen 2011 und 2014 war er Forschungsdirektor des Grundeinkommens-Pilotprojekts in Madhya Pradesh (Indien), 2019 richtete er als Gastgeber den BIEN-Weltkongress in Hyderabad aus. Er lebt in Hyderabad.